GROSSBOTTWAR. Seit nunmehr 75
Jahren haben sich die Häfners in der
Weinbau- stadt Grossbottwar der Arbeit
mit dem Holz verschrieben. Heute
führt Rainer Häfner mit seine Frau Daniela den Betrieb. Er hat das Familienunternehmen von seinem Vater Fritz
übernommen. Und der wiederum von seinem Vater Karl.
Firmengründer Karl Häfner, am 3. Juni
1899 geboren, ließ seinen Betrieb 1928 in
die Handwerksrolle eintragen. Das Anwesen der Zimmermannsfamilie Häfner in der
Mühlgasse wurde 1940 beim Fliegerangriff
auf Grossbottwar zerstört. Doch die tatkräftige Familie ließ sich nicht entmutigen:
Noch während Karl Häfner als Soldat im
Krieg war, baute seine Familie daheim in
der Schillerstraße eine neue Existenz auf.
Sohn Fritz hat früh das Anpacken gelernt. Nach seiner Lehre zum Zimmermann
und der anschließenden Gesellenzeit legt
der 1942 Geborene die Meisterprüfung ab
und wird 1966 Mitinhaber im elterlichen
Betrieb. Als der Vater vier Jahre später
stirbt, lastet die Verwantwortung allein auf
seinen Schultern. Ihm zur Seite steht Ehefrau Herta. Doch die Entlastung wächst
heran: Sohn Rainer beginnt 1981 seine
Lehre im Familienbetrieb, der weiter
wächst und schließlich größere Räume
braucht. Im Sommer 1987 bezieht man das
neue - natürlich mit Holz verkleidete - Gebäude in der Benzenmühlenstraße in Großbottwar.
Den Jahrtausendwechsel machen die
Häfners auch zum Termin für den Generationenwechsel in ihrem Unternehmen. Rainer Häfer und seine junge Frau Daniela
übernehmen die Firmenleitung. Fritz Häfner und Ehefrau Herta ziehen sich zurück,
bleiben aber dem Betrieb hilfreich verbunden. Und ehe er sich versieht, hat Fritz Häfner ganz schnell wieder einen
ausgelasteten Arbeitstag. Dabei wollte er sich eigentlich mehr seinen ehrenamtlichen Arbeit als
Stadtrat widmen und seinem geliebten Sport.
Wie gut es ist, wenn man jemanden an der
Seite hat, der jederzeit einspringen kann, wurde
Rainer Häfner in diesem Jahr ganz
deutlich bewusst.
Ein halbes Jahr fehlte der
heute 39-Jährige im Betrieb, um noch einmal die Schulbank zu drücken. Als staatlich geprüfter Restaurator im
Zimmererhandwerk ist er jetzt ein gefragter Spezialist bei der Altbausanierung. "Gerade heute
stehen Sanierungen hoch im Kurs", hat
Häfner beobachtet. Teure Grundstückspreise und das Drehen an der Förderungsschraube zeigen Wirkung. Mancher baut
lieber an oder aus, und verzichtet auf ein
neues Eigenheim. Hier besonders gefragt
sind Dachstuhlausbauten, wo die Fachkenntnis eines solchen Holzspezialisten
ganz besonderes Gewicht hat.
Schon immer war die Instandsetzung von
historischer Bausubstand ein Schwerpunkt
bei Holzbau Häfner. Das Harzberghäusle,
der Rathausturm die Stadtschänke und
dazu noch viele private Vorhaben stehen auf
der Großbottwarer Referenzliste.
Aber auch in der Umgebung, etwa auf Schloss Liebenstein, auf dem Hohenasperg, in der Alten Kelter Gronau oder auch im
Torwärterhäuschen in Marbach hat das Häfner-Team
gewirkt. Genauso lang und eindrucksvoll
die Liste der "modernen" Bauvorhaben.
Mehrfamilienhäuser, Kindergärten - Holzbau Häfner sorgt für Wandverkleidungen,
behagliche Dachwohnungen, baut Carports, Gartenhäuschen, zieht Zäune, verlegt
Holzdecken und kümmert sich um die Wärmedämmung. Und das alles seit nunmehr
75 Jahren. Gewiss ein Grund zum Feiern.
Am kommenden Samstag, 25. Oktober laden die Familie Häfner und ihr Team ein.
Auf dem Gelände in der Benzenmühlenstraße kann man mitfeiern, sich unterhalten und informieren lassen.
Weil die Häfners glücklich sind über ihren Zimmermann-Nachwuchs Felix (5) und Hannes (2)
sollen auch die Kinder eine besondere Rolle
spielen beim Fest. Neben einem speziellen
Programm für die Kleinen wird ein Spielhaus (inklusive Richtfest) entstehen, das
später dem Großbottwarer Kindergarten
mit der höchsten Zahl an betreuten Zöglingen geschenkt werden soll. (e.o.)